Vom Kinderfasching bei Regenwetter zur 1. Waiblinger Faschingsgesellschaft e.V.
 

Kleine Prinzessinnen, Seeräuber, Cowboys, Hexen, Hänsel und Gretel liefen durch Waiblingen. „Bätschnass“ waren die kleinen Narren. Es herrschte Schneeregen im Stauferstädtchen; ausgerechnet am Rosenmontag. Vorbei war es mit den Faschingsträumen der Kinder. Aber nur fast: Bis eine Fee in Gestalt von Hannelore Randow erschien.

Flugs fragte sie beim Rektor Robens an, ob er die Turnhalle der Karolingerschule öffnen könnte. Nachdem die Fee Randow die Verantwortung für das närrische Treiben übernahm, konnte auch die stärkste Bürokratie den Fasching nicht mehr halten. Rektor Robens – gleichzeitig Vorsitzender des Städtischen Orchesters – brachte seine Remstalmusikanten unter Albert Moosmann mit Hannelore Randow zusammen.
Strahlende Kinder vergnügten sich am nächsten Tag in der guten alten Turnhalle. Von da an war der Kinderfasching aus Waiblingen nicht mehr wegzudenken.

Die heutige 1. WFG war entstanden. Doch was wäre eine Faschingsgesellschaft ohne Garde? Das Reservoir für die erste Garde waren die Laienspielgruppe der Karolingerschule und die Mädchen der 5. und 6. Klasse. Der Fasching hatte sich in Waiblingen endgültig etabliert. Humor und Narretei hatten den „Schwäbischen Pietkong“ erobert.

Unser Narrenruf: Hie Wai – Hie Wai – Hie Wai! 

Dieser Ruf leitet sich vom Schlachtruf der Ghibellinen ab. Die Ghibellinen waren Abkömmlinge der Staufer. Sie repräsentierten in Italien die kaisertreue Partei.

Ihre Gegenspieler waren die papsttreuen Guelfen gesprochen “ gwelf“ (Welfen). Bei ihren verbalen Auseinandersetzungen hatten die Welfen ihren Schlachtruf „Hie Welf“ (quasi: „Hier sind die Welfen“).

Die Ghibellinen hatten ihren Schlachtruf „Hie Waibling“. Das kam einfach daher, dass sie ihren Namen „Ghibellinen“ vom Zentrum ihrer kaiserlichen Güter „Ghibellinia“ abgeleitet hatten. Dieses Ghibellinia ist nichts anderes als der italienische Begriff für Waiblingen. Hie Wai kommt daher von „Hie Waibling“.

Noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts durfte der Begriff „Ghibellinia“ – wie z.B. bei der Waiblinger Rudergesellschaft, nur von denjenigen benutzt werden, die auch kaisertreu waren.

Historie

* 1976 Gründung des Waiblinger Faschingsclubs als Abteilung des Städtischen Orchesters
* 1977 Erste Faschingssitzung
* 1979 Aufnahme in den LWK
* 1984 Gründung der Remshexen
* 1992 Die 1. Waiblinger Faschingsgesellschaft wird ein selbstständiger Verein
* 1994 Gründung der Guggenmusik Woiblenger Ohrawusler